Der Firmengründer Wilhelm Block wurde am 15. Juni 1884 in Bad Zwischenahn geboren und arbeitete nach der Schule und der Lehre im Landmaschinengeschäft seiner Eltern, wanderte jedoch nach kurzer Zeit nach Amerika aus. Nachdem er nach vier Jahren zurückkehrte, trat er wieder in das elterliche Geschäft ein. Während seiner Arbeit kam er immer wieder nach Ostfriesland, weshalb er am 1. April 1908 in Bagband ein eigenes Landmaschinengeschäft eröffnete. Bereits damals wurden neben den Landmaschinen auch Fahrräder angeboten.

Um 1910 wurde ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut und Wilhelm Block lernte die Nachbarstochter Gesche kennen, die er bald darauf heiratete. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor. Während Wilhelm Block sich um die Geschäftsabschlüsse kümmerte, führte seine Frau das im Haus eingerichtete Eisenwarengeschäft. Der spürbare wirtschaftliche Aufschwung fand jedoch mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein jähes Ende.

1916 wurden alle Waren beschlagnahmt, wodurch der gesamte Warenbestand plötzlich nicht mehr existierte. Doch das Geschäft überstand auch diese schwere Zeit, obwohl nach Ende des Krieges 1918 aus dem Nichts heraus ein Neuanfang gemacht werden musste. Auf anfängliche Erfolge folgten immer wieder schwere Dämpfer, zu alledem kam die Inflation.

Ein einschneidendes Ereignis war der Umzug nach Aurich: 1922 kaufte sich die Familie zunächst in der Lilienstraße 2 ein Haus, es folgte nach einigen Jahren jedoch ein Wechsel in die Schulstraße 5. Nachdem die Firma mit einem Neubau wieder in die Lilienstraße zurückgekehrt war, durfte Wilhelm Block feststellen, dass sich die Nähe zum Marktplatz als vorteilhaft erwies. Die Zahl der angebotenen Fahrräder wurde immer größer.

1932 kam Wilhelms Sohn Friedrich Block mit ins Geschäft, mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die beiden Söhne Wilhelm und Friedrich jedoch zur Wehrmacht eingezogen. Zudem verstarb 1940 auch noch der Firmengründer Wilhelm Block, womit die ganze Last nun bei Gesche Block lag. Es brachen schwierige Zeiten mit Warenknappheit und Beschlagnahmungen an. 1946 starb Friedrich Block in der Kriegsgefangenschaft, während sein Bruder Wilhelm erst im Jahr 1948 zurückkehrte.

Zuvor trat Karl Block im Jahre 1946 in die Firma ein, während der vierte Bruder, Gerhard, 1945 heiratete und ein Jahr später mit seiner Frau nach Bagband zog. Ihm wurde die Firma in Strackholt übertragen. Ende 1950 heiratete auch Wilhelm und eröffnete 1953 in Wiesmoor ein Geschäft mit Fahrrädern, Nähmaschinen und Kinderwagen. In Aurich wurden derweil 1950 der Sohn Friedrich und drei Jahre später Wilhelm geboren.

1956 wurde das Gebäude Am Markt 19 erworben, hier wurde ein Kinderwagenladen eingerichtet. Nachdem einige Jahre später das Haus Am Markt 20 hinzukam, wurden beide Häuser in den Jahren 1959/1960 verbunden. Im Jahr 1969 verstarb Gesche Block.

1976 heiratete Wilhelm Block seine Frau Johanne, die seit diesen Tagen im Geschäft mitwirkt. 1980 übernahmen die beiden die Geschäftsführung, die somit in die dritte Generation überging. Ein schwarzer Tag in der Familiengeschichte war der viel zu frühe Tod von Wilhelm Block am 18. Januar 2000. Karl Block verstarb zwei Jahre später.

Johanne Block heiratete Marktell Schühler. Ihre beiden Kinder Martina und Wilhelm sind aus dem Betrieb nicht mehr wegzudenken. Die vierte Generation ist somit in den Betrieb hineingewachsen und die fünfte Generation steht vielleicht schon in einigen Jahren in den Startlöchern, um den Erfolg des Auricher Traditionsunternehmens fortzuführen.

Im März 2016 erfolgte der Umzug in den Wallster Weg. Zwar liegen die neuen Geschäftsräume nicht mehr unmittelbar am Marktplatz, jedoch immer noch innenstadtnah. Zudem liegen die Vorteile auf der Hand: Es gibt endlich ausreichend Parkmöglichkeiten direkt am Haus, hinter dem Gebäude konnte eine sichere Fahrradteststrecke eingerichtet werden und die Werkstatt konnte für eine höhere Effizienz zentralisiert werden.